Dienstag, 27. März 2018

Tagesetappen Fein Tuning - Beispieletappe

Wie versprochen führe ich hier eine Beispieletappe an. Meine dritte Tagesetappe - nach zwei gemütlichen Tagen kommt die "Hammeretappe" im Teil 1.

Der Blogpost kommt leider eine Woche zu spät, aber letzte Woche genoss ich einen wunderbaren viel zu kurzen Skiurlaub im Gasteinertal.

Die Überlegung  hinter der Etappe.

Nach den Führern des Nordalpenweges sind es zwei Tagesetappen um vom Weichtalhaus über die Rax zum Schneealpehaus zu kommen. Das war mir zu lang - ich wollte das Ganze auf eine Tagesetappe zusammenkürzen.

alpenvereinaktiv.com


Ich gab einfach beide (Weichtalhaus, Schneealpenhaus) Hütten als je einen Endpunkt bei alpenvereinaktiv ein und sah mir an welchen Wegvorschlag mir gegeben wird und ob dieser auch realistisch ist - man darf nie die Vorschläge auf den Plattformen für bare Münze nehmen, dass diese 1:1 umsetzbar sind.

Der Check ergab folgende Anteile aus in der Datenbank existierende Routen:

(1) Über den Rudolfsteig zum Habsburghaus.
(2) Vom Habsburghaus über den Zikafahnlgraben und Kaisersteig bis zur Forststraße nach Hinternasswald.
(3) Über den Nasskamm zum Schneealpenhaus

oder als Alternative:
(4) über den zahmen Gamsecksteig vom Habsburghaus zum Schneealpenhaus
(5) Zahmes Gamseck im Detail

Die einzige unbekannte Komponente ist der Weg vom Forstweg auf den Nasskamm hinauf. Es scheint, dass der Weg über einen Rücken in 1,2 km 363 Höhenmeter einen Rücken hinaufgeht.

alpenvereinaktiv.com
Weiters ergab die Recherche auf den Homepages der Hütten, dass man vom Habsburghaus 5h30min zum Schneealpenhaus benötigt. Das alles bedeutet, auch wenn alpenvereinaktiv 8,32 h angibt für diese Tour man eher mit guten 10h ohne Pause rechnen muss.

Mit der dazugehörigen Anzahl an Höhenmetern eine durchaus anspruchsvolle Tagestour, allerdings find ich die Aufteilung sehr gut, gleich in der Früh geht es sehr knackig 1500hm nach oben, dann entweder eben oder bergab und dann nocheinmal 800hm bevor es wieder eben am Plateau entlang geht. Das Ganze noch mit dem Luxus mit mehreren Hütten am Weg, immer kurz nach dem vertical up.

alpenvereinaktiv.com
 
Bei Version (4) (inkl. (5) )sieht man auch eine andere Variante - wahrscheinlich die auf der Homepage gemeinte - wo man einen versicherten Steig passiert. Daher auch besonders reizvoll, allerdings noch zwei Punkte:
a. Versicherte Steige bergab machen eigentlich nie Spaß
b. Wenn es regnerisch ist oder sogar ein Gewitter naht ist das Eisen auch keine gute Wahl.

Ich werde die Wegwahl daher davon abhängig machen wie das Wetter ist, nach der Tagesverfassung und Motivation. Mein geheimes Tagesziel ist sowieso nicht das Schneealpenhaus sondern die Kutatschhütte (30-45min weiter), eine Unterstandshütte zum biwakieren. Ist natürlich schwer zu sagen wie ich nach 2300hm noch motiviert bin eine halbe Stunde weiterzuwandern und um statt in einer feinen warmen Hütte in einem Notunterstand zu nächtigen.



Aber das ist eine andere Geschichte - welche ich euch ab Anfang Juni erzählen kann.

Alles Liebe
Anna

Dienstag, 13. März 2018

Detailplanung der Etappen

Mein Freund sagt ja immer, ich plane alles immer so generalstabsmäßig - da steht schon im Zeitplan drin wann Klopause ist. Nein so schlimm ist es nicht, aber ich bin halt gern vorbereitet wenn es nicht so nach Plan klappt. Ich bin ja keiner der Stur nur einen Plan verfolgt, ich schau auch immer gleich links und rechts nach Varianten und Möglichkeiten.



Pitten - Niederösterreich
 
So kann es auch leicht sein, das während der Detailplanung plötzlich Varianten sogar verlockender erscheinen wie der Originalplan ;)

Unterinntal - Tirol


Ich kann mich aber auch fallen lassen d.h. ich bin jetzt kein Perfektionist. War ich zum Glück auch nie - wenn Menschen nicht perfekt sind, warum sollten sie dann Anspruch darauf haben, dass es ihre Tätigkeiten sind? Ich halte es mit der 80:20 Regel - für 20% Aufwand 80% erreichen, das reicht auch meist völlig aus. Nicht immer, manches mal muss man beißen und mit 80% Aufwand die letzten 20% erreichen.


Kötschachtal - Salzburg


20% Aufwand beläuft sich bei mir auf

a) zurückgreifen auf adaptierte Mehrtageswanderungen die am Weg liegen und wo es genug Information in Buch oder digitaler Form gibt

b) Bei  outdooractive/alpenvereinaktiv gustieren, da doch dort schon sehr viele Touren eingespeichert sind. Zwar bei weitem nicht alle - auch zum Glück, sonst bleibt ja nichts mehr zum entdecken übrig - aber es reicht um eine Idee vom Weg oder der näheren Umgebung zu haben.

c) lesen, lesen, lesen was das Internet an Blogs hergibt wo Leute schon die eine oder andere Tour in dieser Gegend gemacht haben, wie Smeki wandert und Monsieur Peter oder ganze Weitwanderwege die auf meinem Weg liegen.  Auch YouTube ist da ein sehr guter Fundus um ein Gefühl für eine Gegend zu bekommen.

Blick von Mölltaler Gletscher Richtung Großglockner und Hoher Sonnblick im Vordergrund

Wie sieht das jetzt exakt aus? Eine Beispieletappe gibt es dann im nächsten Blogpost.

Alles Liebe,
Anna

Dienstag, 6. März 2018

Warum blogge ich überhaupt darüber?

Spannende Frage.

Weil das vllt "alle" machen?

vom Wiedersberger Horn, Alpbachtal (August 2014)

Vielleicht auch deswegen weil ich "Mitteilungsbedürftig" bin und sich für meine Recherchen in meiner unmittelbaren Umgebung sich niemand zum zuhören erwärmen kann?

Aber setze ich mir da nicht zusätzlich Stress aus?

Ok, ich weiß nicht mal in welcher Frequenz ich dann darüber berichten will. Jeden Tag sehe ich als unrealistisch an - Empfang, Akku,...

Man findet ja eigentlich schon zu Hauf (glücklicherweise) sehr viele Berichte von Menschen die sich allein aufgemacht haben und insbesondere freut es mich auch immer mehr Blogs von Frauen zu finden die alleine über alle Berge sind.

Braucht es noch einen Mutmacher?

Südsteiermark (April 2015)


Es gibt auch so viele Wanderer die großartiges machen und nicht im Rahmen eines Blogs darüber berichten, von manchen hört man nie etwas, andere geben Einblicke via Multimediabeträge.

Es macht Spass darüber zu berichten wie ich mich auf das Ganze vorbereite, wie ich recherchiere, plane und alles wieder umwerfe. Wie ich akribisch an den Stellschrauben meiner Packliste arbeite und jeden Ausrüstungsgegenstand mit der Küchenwaage abwiege. Es gibt noch so viele Dinge zum ausprobieren im Vorhinein z.B. mit meinem Esbit Kocher essen kochen oder mit meinem neuen Schlafsystem (Cumulus Comforter M350 + Thermarest NeoAir Women's XLite) draußen probeschlafen.

Erster Versuch, Wasser kochen (August 2017)

Ich freue mich auch immer wenn ich einen Blog "in die Finger bekomme" um nachzulesen oder mitzufiebern wie sich jmd auf eine große (oder auch kleine) Reise macht und ich denke ich mache anderen auch eine Freude damit.


Langsam ging die Sonne auf am Weg auf die Westliche Zinne (August 2017)
Man wächst selbst durch das aufschreiben. Durch das Veröffentlichen wird man auch gleich gezwungen das Geschriebene etwas zu reflektieren. Man zeichnet seine eigene Entwicklung auf wie Cla so schön in ihrem Blogartikel das beschreibt.

Ein Zitat zum Schluss:

"Der höchste Lohn für unsere Bemühungen
ist nicht das, was wir dafür bekommen,
sondern das, was wir dadurch werden."
(John Ruskin)

Und euch nehme ich auf diese Entwicklung mit,
lieben Gruß,
Anna