Sonntag, 27. August 2023

13.07.2023 Jochpass : Engelberg - Meiringen

 Als ich um sechs aus dem Fenster schaute war der Himmel blau und kein Regen. Als ich um halb sieben beim Frühstückstisch saß war der Himmel dunkelgrau und es regnete. Leider hielt sich wohl das Wetter an den Wetterbericht. Bis zum Jochpass ging es heute nicht den Via Alpina Wanderweg sondern einen anderen hinauf, das Jugendgästehaus ist doch schon am anderen Ende des Ortes da bietet sich ein anderer Aufstieg eher an.

 

Zuerst ging es am Eugenisee vorbei wo schon die ersten Fischer Position bezogen, dort war dann auch das Wanderschild mit Weg Nr40 dem ich bis zum Trübsee folgte. Es ging an Höfe vorbei und durch Seilbahnen durch alles im Regen. 

Um neun wurde der Regen dann sogar kurzzeitig stärker bevor er es dann mal bleiben ließ bis um Jochpass. Wie trüb der Trübsee ist konnte ich gar nicht feststellen da ich gar nicht bis zum See gegangen bin sondern gleich die Forststraße Richtung Pass genommen habe.


Am Pass war schon ein bisserl mehr los was Wanderer anging, das Wetter hielt auch. Es ging ein kalter Wind aber dafür regnete es weiterhin nicht. Ich sah schon wieder den nächsten See vor mir - Engstlensee. Zwischen der Seilbahn und den Downhillstrecken war auch ein Wanderweg der gemütlich nach unten führte.


Am See ging es gemütlich auf einer Schotterstraße vorbei, durch Engstlen durch und dann weiter zur Tannalp.


Langsam zog der Nebel auf und sollte mich bis zum Abstieg nach Hasliberg begleiten. Zuerst ging es aber an der schön gelegenen Tannalp mit dem Tannensee vorbei und dann weiter Richtung Planplatten mit gleichzeitiger Bergstation.



Das Wetter wurde wieder bis auf den Nebel gar nicht mal so schlecht und ich zog die Regenhose wieder aus. Bald bog der Weg wieder ab und verließ das Ufer und zog als Pfad den Grat hinauf den es dann leicht hinauf und hinab entlangging. Es eröffnete sich dann immer wieder ein Blick auf den letzten See des Tages - dem Melchsee.



Das Wetter trübte mit der Zeit wieder deutlich ein. Der Pfad wurde schmal, der Wind stärker, durch den Nebel sah man nicht wie weit es da eigentlich runter ging - nur die Glocken ließen vermuten da geht es noch gscheit runter - und der Regen war wie kleine Nadelstiche. 
 
Das schlimmste an der Sache war eigentlich das ich keine Snacks mehr hatte und dadurch war meine Moral und mentale Stärke sehr niedrig. Ich lutschte noch an ein paar Notfallzuckerl die ich mithabe für solche Zwecke rum und träumte von Bier, Wurst, Käse und vor allem Schokolade. Nur leider hatte ich noch ein Stück Weg vor mir um mir diese Träume zu erfüllen.

Von dem Abschnitt gibt es bis auf das Obere wo es wieder losging mit dem grauslichen Wetter auch kein Foto. Das Foto unten zeigt mein Happy Face als ich endlich so weit unterhalb des Planplattengipfels war so dass die Sonne wieder rauskam und der Wind nachließ. Welch eine Wohltat! 
Zusatz noch zum vorigen Abschnitt - bei schönem Wetter soll man bis zum Dreigestirn Eiger-Mönch-Jungfrau sehen können, so musste ich noch etwas warten um diesen Anblick zu genießen.


So ging es also zuerst runter von Planplatten nach Gummen wo wieder viele Almgebäude waren, einige waren auch bewirtschaftet. Aber stehenbleiben war nicht, ich wollte einfach runter nach Meiringen - mir war nicht nach Pause. Ich machte heute eigentlich überhaupt nicht wirklich eine Pause. 
 
Irgendwann als ich schon nah an Hasliberg-Reuti war sah man den Brienzersee und den Reichenbachfall - wo Sherlock Holmes (LINK1 und LINK2) Dr. Moriarty bezwang, aber beide tragisch zu Tode kamen. Ich freute mich schon auf morgen, wo es direkt zum Wasserfall geht.



Als ich endlich in Meiringen war - nach über 30km, 1900hm im Aufstieg und 2300hm im Abstieg - war ich aber immer noch nicht am Ziel. Zuerst ging es mal ins Ortszentrum in den örtlichen Migros und in eine Bäckerei um mich mal der Befriedung meiner Gelüste hinzugeben - zumindest mal deren Beschaffung. Dann hieß es noch fast 2km weitergehen bis ich zum Campingplatz kam. Nach dem checkin machte ich mal Pause mit (alkoholfreiem) Bier und Chips um anzukommen. Dann baute ich das Zelt auf, ging duschen und machte mich über Käse, Wurst, Brot und als Nachspeise Schokolade her. 

 
Sobald es halbwegs dunkel wurde verzog ich mich wieder in mein Zeltchen. Zuvor holte ich aber noch die SDKarte nach vorne die ich schon den ganzen Weg mit mir herumschleppe - morgen gab es nämlich das erste Date von dem ich schon mal geschrieben habe. Details dazu morgen hehe




Samstag, 26. August 2023

12.07.2023 Surenenpass : Attinghausen - Engelberg

 Wow das letzte Gewitter kam in der Früh und bis halb Sieben ging nocheinmal so richtig die Welt unter. Boah da dachte ich mir keine Chance so kann ich nicht über den Berg gehen und suchte schon nach einer Möglichkeit rundherum zu gehen, aber von Attinghausen nach Meiringen kann man kaum in 2 Tagen gscheit hingehen das ist ganz schön umständlich, also überlegte ich mir ob ich dann halt nur die 1000m rauf gehe und dort in einer Unterkunft den Rest des Tages ausharre. Schlussendlich hörte es aber bis Sieben Uhr komplett mit dem Gewitter und Regen auf - nach Wetterbericht soll aber am späten Vormittag und dann ab 15 Uhr durchgängig wieder die Gewitterfront im Raum Engelberg sein. Ich war wirklich hin u her gerissen und erinnerte mich an meinen Beschluss von gestern Abend - zuerst mal frühstücken gehen, mit gut gefülltem Magen sieht die Welt oft gleich besser aus. Also packte ich alles zusammen und war um Sieben beim Frühstück, ich war bei weitem nicht die erste und erkannte auch einige Via Alpina Wanderer an den großen Rucksäcken. Ich erinnerte mich das die Dame gestern beim einchecken meinte das ein britisches Pärchen hier im Hotel auch den Weg geht. Ein älteres Pärchen sprach ich an was sie vorhaben und ja es waren wohl die beiden die die Dame meinte, wobei sie Australier waren und keine Briten haha. Ich hab mit ihnen wegen meiner Gewitterbedenken gesprochen und sie meinte sie nehmen die Bahn und gehen dann von dort weiter. Ich sagte bis zum Pass würde es mich freuen gemeinsam zu gehen.

 Ich hatte natürlich in keinster Weise eigentlich vor einen Teil des Weges abzukürzen aber wie schon im vorigen Eintrag erwähnt hatte ich heuer etwas Zeitdruck und da ich schon 2x in meinem Leben in ein Gewitter gekommen bin am Berg habe ich einen Heidenrespekt davor und versuch das zu vermeiden. 

Die Bahn schlussendlich ist eine richtig lässige Bahn gewesen. Keine hochmoderne touristische Bahn in einem schicken Touriort sondern eine alte Bauernbahn. Man ruft beim Telefon an und sagt das man gern auffi fahren möchte, es wurde mir gesagt einfach in die Bahn setzen und zu machen. Ok gesagt getan.


In der Mittelstation war der Schalter und man bezahlte bei einem jungen Herren 12sFr und stieg in die zweite Gondel ein und die brachte einen ganz rauf. So wurden schwupps die wupps in 20min 1000 Höhenmeter überwunden. Wenn schon abkürzen dann zumindest originell mein ich Mal haha.


Gleich ab der Bergstation erhascht man einen Blick zum Surenenpass ganz rechts hinten. Einige Minuten später kann man gleich nochmals einen Blick in die Reusseeben mit Altdorf zurück werfen.

 
Ein paar Gesellen die diese Bedingungen lieben waren auch wieder unterwegs.
 

Das nächste Highlight war ein Blick auf den Vierwaldstättersee. Durch die Talkrümmung und der Lage wusste ich zwar gestern immer wo dieser See lag habe ihn aber nie gesehen.

Zuerst ging es bald nach der Bahnstation einen Grat entlang bevor die Almflächen immer breiter wurden und man anschließend in einen Kessel kam, den man nur mehr "ausgehen" musste um zum Surenenpass zu kommen. 

Die zwei Australier waren ziemlich cool, beide schon in Pension - waren Buchhalter in ihrem vorigen Leben, haben aber sich hie u da auch mal ein Jahr Auszeit genommen um die Welt zu erkunden und waren sehr wandererfahren, sei es Nepal, Europa oder der amerikanische Kontinent.


Während das Wetter eigentlich gar nicht so schlecht wirkte und ich schon mit mir haderte das ich doch alles per pedes machen hätte können und nicht auf Hilfsmittel zurückgreifen wurde ich kurz nach dem gemeinsamen Passfoto eines besseren belehrt... es donnerte.


Gleich nach dem Pass gab es eine Unterstandshütte, da es noch nicht regnete legte ich einen Zahn zu und eilte zur Blakenalp. Gerade noch rechtzeitig bevor es schüttete kam ich dort an und gönnte mir einen Kaffee mit einem Glas Wasser (Wasser wurde extra verrechnet).



Als das Gewitter vorbeigezogen ist machte ich mich wieder auf den Weg. Das Wetter wurde richtig schön ung gut - ich haderte wieder mit mir, weil wegen einem Gewitter hätte ich nicht die Bahn nehmen müssen. Es ging wie so oft auf einer Forststraße entlang, dieses Mal gab es aber nach 2/3 des Abstieges auch wieder einen Pfad mit Blick auf den Stäuberfall. 


 Unten im Tal angekommen ging es zum Glück nicht die asphaltierte Straße entlang sondern einen Weg durch Wald und über Wiesen bis zur Talstation der Fürenalp Bahn.



Ich konnte schon länger beobachten - auch wenn ich selbst noch bei blauem Himmel und Sonnenschein unterwegs war - das sich hinter Engelberg was ganz böses zusammenbraut. Irgendwann registrierte es auch meine Uhr und gab eine Meldung aufgrund des Druckabfalls - da waren aber zum Glück die ersten Häuser nicht mehr weit. Wer wohl zuerst im Ort ist, das Gewitter oder ich?



Natürlich war zuerst das Gewitter in Engelberg aber ich konnte zum Glück bei einem Haus im überdachten Eingangsbereich Schutz suchen. Wow! Das war ein Gewitter zuerst schüttet es, dann hagelt es bis alles weiß ist und dann schüttete es wieder. Ich ging als es sich etwas beruhigte weiter aber musste zweimal noch Schutz suchen weil es wieder zu schütten begann.



Die Information in Engelberg hat mir gleich weiter geholfen wegen einem Café mit WLan und wo sich das Jugendgästehaus befand (natürlich am anderen Ende des Ortes). So wartete ich den Rest des Unwetters im Café ab und spazierte dann wieder bei Sonnenschein zum Jugendgästehaus wo ich vorm Haus in der Sonne wartete bis es endlich 17 Uhr wurde um einzuchecken. Um 55SFr fand ich einen Platz im 12er Zimmer mit zwei weiteren Frauen und Frühstück am nächsten Tag. Während ich mein Abendessen kochte kam das dritte oder war es schon das vierte Gewitter? Der Regen blieb auf alle Fälle - für morgen waren zwar keine Gewitter angesagt, aber größtenteils Regen mit Wetterbesserung im Lauf des Tages.




Info zum Ende des Tages: Für heute und Morgen bis Meiringen bin ich in den Urner Alpen unterwegs der hier in Engelberg dominanteste Berg der Titlis ist mit 3238m nur Platz 20 der höchsten Berge dieser Region. Engelberg im Kanton Obwalden (gleiches Autokennzeichen wie Oberwart) ist ein wirklich schickes Touristenörtchen, durch das Kloster und der Optik der Gebäude glaub ich das es ein recht begüterter Ort ist.



Freitag, 25. August 2023

11.07.2023 Klausenpass : Urnerboden - Attinghausen

 Um fünf ging der Wecker, aber den brauchte ich gar nicht da ich schon wach war - da es heute wieder sehr heiß werden sollte wollte ich so früh wie möglich los. Ich genoss noch zuerst Morgenröte bevor ich mir Frühstück machte und alles zusammenpackte.



Kaum schob sich die Sonne den Urnerboden wurde es auch schon heiß, und das um viertel nach 6. Das wird was heute.


Ich war die Erste unterwegs. Es ging zuerst am Boden entlang und dann schraubte sich der Weg immer wieder die Passstraße querend nach oben. 

 


Man sieht zuerst gar nicht den Pass selbst sondern nur die Vorfrutt, eine Ansammlung von Almgebäuden, bevor es dann auf einer alten Schotterstraße mit wenig Höhengewinn zum Pass ging. 

 

Dort gönnte ich mir dann einen Kaffee und Nusshörnli. 


Dann ging es auch schon wieder leicht bergab und einmal die Passstraße querend einen Schotterweg bergauf bis man die verschiedenen Almgebäude hinter sich ließ und auf einem Pfad den Höhenweg Schächental entlanggeht. 



Der Höhenweg war wirklich schön, nur leider konnte ich das aufgrund der schon großen Hitze am Vormittag wenig genießen.



Sobald der Höhenweg verlassen wurde ging es recht steil und auch immer wieder Forststraßen querend bis nach Urigen runter wo man wieder die Passstraße querte und dann weiter talauswärts nach Spiringen. 

 
Der Weg führte weiter talauswärts und bei Witerschwanden erreichte man den Talboden und überquerte den Fluss und es ging auch endlich mal wieder ein Stück im Schatten. Bei der nächstgelegenen Bank machte ich mal Pause. 
 
Leute ich sags euch, ich war da schon echt fertig! Heute war es so unglaublich heiß! Es war auf der Gipfel der zweiten Hitzewelle - wie ich noch später erleben werde kamen auch die angekündigten Gewitter am späten Nachmittag, aber bis dorthin hieß es mal in der Hitze zu überleben.

Nur war mein Weg noch lange nicht zu Ende. Ich haderte mit mir direkt nach Attinghausen wobei es passieren kann das in dem einzigen Gasthof dort kein Platz mehr frei ist oder zuerst wie es der Wanderweg vorsieht nach Altdorf. 

Bei einer Tankstelle in Bürggelen (oder war die schon in Schattdorf?) holte ich mir mal eine Notverpflegung und ging dann doch zuerst nach Altdorf. In Altdorf ging ich zuerst zur Touristeninformation im Theater Uri und reservierte meinen Platz im GH Krone in Attinghausen. Eigentlich wollte ich ja heute zelteln aber wegen den angekündigten Gewittern ließ ich das lieber bleiben.

Dann ging es weiter ins Café Danioth mit WLan gleich um die Ecke um endlich mein Roaming zu organisieren, das funktionierte nämlich nicht so einfach wie es Magenta auf ihrer Seite beschreibt. Boah ich hatte schon so einen Hass auf Magenta, weil ich natürlich schon fast die 60E an maximalen Roaming erreichte ohne das es bisher klappte die entsprechende Roaming Pakete für die Schweiz zu kaufen. Tja im Café hatte ich mal etwas länger Zeit mich damit zu beschäftigen und jetzt weiß ich auch wie das für nächstes Jahr geht (hab extra auch gleich ein Video davon gemacht das ich mir das nächstes Jahr nur anschauen muss bevor es wieder in die Schweiz geht um von Lauterbrunnen nach Chamonix zu gehen). 


Natürlich war auch schon meine Sonnencreme fertig und ich brauchte Nachschub, zum Glück gab es in derselben Straße auch eine Apotheke. Da ich auch nach einer kleinen Tube Aftersun fragte und es sowas nicht zu kaufen gab bekam ich eine sogar eine Probepackung geschenkt, fand ich echt superfreundlich.


 Dann ging es also noch nach Attinghausen - wenn wir uns ehrlich sind hätte ich ja gleich noch den Berg hoch gehen sollen wo es auch einige Unterkunftmöglichkeiten gibt, um die Gewitter des nächsten Tages abfedern zu können um schneller über den nächsten Pass zu kommen, doch die 1000 Höhenmeter hätte ich aufgrund der Hitze nicht mehr geschafft. Meine Fußsohlen brennten schon so sehr das jeder Schritt eine Qual war. Das war heute wirklich der schlimmste Tag der gesamten Tour. 


Yeah dann war ich endlich beim GH Krone und checkte ein. Absoluter Jackpot denn ich war allein im Lager und es gibt einen Pool, ich habe zwar keine Badesachen dabei aber kühles Wasser für  meine Füße zum hineinhalten war einfach perfekt um sie zu entspannen und um neue Kräfte zu sammeln für die nächsten Etappen.




Nachdem sich meine Füße etwas entspannt hatten, sie waren doch auch schon angeschwollen, machte ich mir in der Nähe etwas zum essen - Picknick war verboten im Bereich des Gasthauses - und dann kam das angekündigte Gewitter. 

 


Und es blieb die gesamte Nacht mit starkem Regen. Im Matratzenlager, da unter dem Dach, stand die heiße Luft der Vortage, da es bis auf ein Fenster auch nur Dachfenster gab u es dort hineinregnete war es nicht so einfach den Raum runterzukühlen und auch zu schlafen. Aber ich war so müde, alles war möglich. Über meine Sorge wie sich wohl der nächste Wandertag gestalten sollte - schließlich hatte ich einen recht toughen Zeitplan den es einzuhalten galt da ich noch zwei Dates hatte in den kommenden Tagen - beschloss ich mir kann ich mir immernoch beim Frühstück Gedanken machen